Ein Blackout ist nicht lustig. Plötzlich weiß man nicht mehr, was man sagen soll, stammelt herum und sucht nach Worten. So geht es auch den apokalyptischen Reitern des totalen Zusammenbruchs unserer Stromnetze. Und zwar immer dann, wenn sie vorrechnen müssen, warum uns schwarz vor Augen wird, sobald Elektromobilität auf die kritische Masse trifft.
Immer noch glauben viele Menschen, dass Elektromobilität unsere Stromversorgung zum Kollaps bringen wird. Das ist natürlich Unfug. Ja, wenn ab morgen plötzlich alle elektrisch fahren, könnte das passieren, aber das ist so wahrscheinlich, wie wenn alle Menschen auf der Welt gleichzeitig den Staubsauger einschalten würden. Die Energieversorger machen sich überaus kluge Gedanken zur Adaption der Infrastruktur, die Leitung für Leitung mit ihren Herausforderungen wächst. So wie eine Leber, die sich an das feuchtfröhliche Trinkverhalten ihres Besitzers anpasst.
Smart Grid ist der Begriff dafür. Also nicht in der Getränkekarte des Stammlokals, sondern in der Fachsprache, wenn es um intelligente Stromnetze geht. Netze die Lastverteilungen entsprechend regulieren, puffern, ausgleichen und glätten, je nachdem, wieviele Verbraucher sich „anhängen“, Netze die sogar klüger sind als so mancher Wutbürger, der sich vor der Dunkelheit fürchtet. Angst ist immer ein schlechter Begleiter in die Zukunft. Fürchten darf man sich zurecht vor einem unbedachten Griff in die Steckdose, aber auch da hat sich mittlerweile die Überzeugung durchgesetzt:
Wenn man die Für und Wider richtig abwägt, erspart man sich so manchen harten Schlag.